Reformierte Kirche Bühler

Sonntag, 14.08.2016

Ordination von Constanze Broelemann gefeiert

(kncht) Vergangenen Sonntag wurde in der reformierten Kirche Bühler Vikarin Constanze Broelemann ordiniert. Es war der feierliche Abschluss ihres einjährigen Vikariats in der reformierten Kirchgemeinde Bühler. Die Ordination berechtigt nun zur Übernahme eines Pfarramtes. Gemeinsam gestaltet haben die eindrückliche Feier Pfarrer Lars Syring, Kirchenratspräsident und Pfarrer Koni Bruderer und die ordinierte Constanze Broelemann.

Dass Ordinationen weder in der reformierten Kirchgemeinde Bühler noch in der evangelisch-reformierten Landeskirche beider Appenzell alltäglich sind, zeigt der Blick in die Geschichts- und Protokollbücher. Letztmals wurde in Bühler am 30. Mai 1948 ein Vikar ordiniert. Es war die Ordination von Hans Martin Walser. Die Ordination von Constanze Broelemann bleibt daher sicher nicht nur ihr, sondern auch der Kirchgemeinde und der Landeskirche als besonderes und bedeutendes Ereignis in Erinnerung. Die Besonderheit des Festes war daher auch in jedem Moment zu spüren.

Verbi Divini Ministra

Mit der Ordination darf Constanze Broelemann von nun an ihren Namen mit dem Kürzel VDM ergänzen. Wobei VDM für Verbi Divini Ministra steht und so viel wie Dienerin am göttlichen Wort bedeutet. Damit bringt die Abkürzung den Kernauftrag einer Pfarrperson auf den Punkt. Wichtig dabei sei, Gott als Quelle zu finden, sie in sich sprudeln zu lassen und sie zu pflegen, sagte Pfarrer Lars Syring in seiner Ordinationsansprache. Und zum Pfarrberuf meinte er: „Wenn die Quelle fliesst, ist es der schönste Beruf der Welt. Denn du darfst Menschen begleiten auf ihrem Weg.“ Ein Weg, der ein gegenseitiges Geben und Nehmen sei, auf dem man trage und getragen werde. Höhepunkt der Feier bildete die eigentliche Ordination mit der Einkleidung Constanze Broelemanns in den Talar.

Veränderungen

In ihrer ersten Predigt als frisch ordinierte Pfarrerin sprach Constanze Broelemann über die Wandlung des Saulus zu Paulus aus der Apostelgeschichte. Eine Veränderung habe aber nicht nur Paulus erfahren, Veränderungen seien Teile unseres Lebens und auch sie habe während ihrer Zeit in der Schweiz Veränderungen gespürt und erlebt, sagte Constanze Broelemann. Von Berlin kommend, war es für sie nicht immer einfach, sich im ländlichen Appenzellerland zurechtzufinden. Dennoch hat sie ihren Weg gefunden, durch Studium, Lernvikariat und auch durch das Appenzellerland. „Christen sollten offen bleiben für die Menschen und die Welt da draussen. Das ist es, was Saulus zu Paulus gemacht hat“, schloss sie ihre Predigt.

kafi55

Ein Jahr Vikariat ist kurz und dennoch hat es Constanze Broelemann geschafft, in dieser Zeit in Bühler Akzente zu setzen und Bleibendes zu hinterlassen. So geht das kürzlich eröffnete kafi55 in Bühler auch auf ihre Initiative zurück. Zusammen mit Eric Petrini von der katholischen Pfarrei konzipierte sie, packte an und baute das neue Kaffee in der ehemaligen Drogerie auf. Auch bei anderen Gelegenheiten spürten Dorf und Kirchgemeinde die Vikarin und mochten mehrmals feststellen, dass Ideen und Gedanken geboren in der Grossstadt auch für ländliche Gebiete nicht immer verkehrt sind. Nun, nach erfolgter Ordination, verlässt Constanze Broelemann die reformierte Kirchgemeinde Bühler. Ihre erste Stelle als junge Pfarrerin zieht sie nach Basel.

Sie freuen sich über die Ordination in Bühler (von links): Kirchenratspräsident und Pfarrer Koni Bruderer, die neu ordinierte Pfarrerin Constanze Broelemann, der Bühlerer Kirchgemeindepräsident Marco Knechtle und Lars Syring, Pfarrer von Bühler.

(Bild: Walter Hunziker)